Wie ihr ja wisst darf ich ehrenamtlich für eine Missionsgemeinschaft arbeiten.
Dort lernte ich auch „Hussein„ kennen, ein junger 18 jähriger Syrer, der am Anfang nicht zur Ruhe kam und den der Vorsitzende Frank Seidler mit zu sich nach Hause nahm, um ihm das Einleben zu erleichtern.
Am Anfang kam er mir wie das (wer die Werbung noch kennt) berühmte „Duracell Häschen“ vor.
Das Misstrauen in seinen Augen war schmerzhaft für uns, jedoch verständlich.
Schon nach drei Tagen bei Frank, begann er ruhiger zu werden.
Jetzt nach 14 Tagen, ist Vertrauen in seine Augen zurückgekehrt.
Er lacht inzwischen sehr viel und ich konnte längere Gespräche mit ihm führen.
Husseins Geschichte:
Hussein ging gern zur Schule, sein Ziel – Abitur, danach Ingenieur zu studieren.
Seine Familie hatte ein Haus und es ging ihnen gut.
Er lernte fleißig für die Schule und trieb auch gerne und ausdauernd Sport.
Eines Tages, hörte er wie so oft die Flugzeuge, die ständig Bomben abwarfen.
Er und seine Familie rannten in den Keller um Schutz zu suchen. Dies war die Küche seines Elternhauses. Ein kleiner Riss in den Fliesen, sagt jetzt vielleicht der ein oder andere. Doch Hussein hat nachdem er und seine Familie diesen Bombenangriff überlebt haben, das auf seinem Smartphone dokumentiert. Ach und ehe ichs vergesse, das Display auf seinem Smartphone hat einige Risse. Hier eine andere Ansicht der Küche. Könnt ihr euch vorstellen, wie ein Mensch sich fühlt dem, das Haus
weg gebombt wird? Meine Mutter hat ähnliches erlebt, aber ich kann es Nichtmal wirklich ahnen. Immer wieder spricht Hussein über diese „Schrecken„, immer wieder sagt er: „Ich nicht kriegen, diese Dinge aus dem Kopf„. Wieder und wieder erzählt er mir von der Flucht von der Trauer, seine Heimat verloren zu haben. Von seinem Wunsch, Deutschland, für seine Aufnahme und für den Schutz der ihm hier gewährt wird zu Danken. Seinem weiteren Wunsch uns Deutschen helfen zu können. Ein Junge, gerade mal 18 aber schon so viel schlimmes erlebt, heimatlos und allein obwohl wir, die ihn inzwischen kennen, wirklich ins Herz geschlossen haben.
Sein Elternhaus völlig zerstört. Können und vor allem wollen wir uns vorstellen wie es diesen Menschen geht? Sind wir bereit mit den Weinenden zu weinen? Oder sind wir der Meinung, uns ginge es wesentlich schlechter?
„Weißt du,“ sagte er zu mir als in Penkun Mittwoch Nachmittags um 15:00 Uhr die Sirene (jede Woche Proben-Alarm) losging. „Hier, habe ich keine Angst, hier sehe ich Flugzeuge am Himmel und weiß, ich sicher.“ Dann erzählt er mir von einem Freund (syrischer Arzt) der in Nord Rhein Westfalen wohnt und nicht aus dem Asylbewerberheim raus kann. „Warum? “ Frage ich verblüfft. „Weißt du,“ erzählt mir Hussein, „er dreimal hat versucht, aber dann wurde zusammengeschlagen“ Von Deutschen zusammengeschlagen, die keine Asylbewerber hier haben wollen.
Gestern schrieb ich über das Spiegelbild. Das wir uns bewusst machen sollten, dass in jedem Menschen, der uns begegnet wir uns selbst ansehen.
So bitte ich euch nun euch dieses Haus anzuschauen, als wäre es sein Haus, seine Wohnung. Würdet ihr Euch und Eure Familien in Sicherheit bringen?
Hussein ist mein Nächster und ich bin froh darüber ihm helfen zu dürfen.
Wieder denke ich an die Worte Jesu:
Matthäus 25,
35 Denn mich hungerte, und ihr gabt mir zu essen; mich dürstete, und ihr gabt mir zu trinken; ich war Fremdling, und ihr nahmt mich auf;
36 nackt, und ihr bekleidetet mich; ich war krank, und ihr besuchtet mich; ich war im Gefängnis, und ihr kamt zu mir.
37 Dann werden die Gerechten ihm antworten und sagen: Herr, wann sahen wir dich hungrig und speisten dich? Oder durstig und gaben dir zu trinken?
38 Wann aber sahen wir dich als Fremdling und nahmen dich auf? Oder nackt und bekleideten dich?
39 Wann aber sahen wir dich krank oder im Gefängnis und kamen zu dir?
40 Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch, was10 ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, habt ihr mir getan.
Seid gesegnet, im Namen Jesu
Eure Daniela