Die Leiden einer Mutter

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Während meines Aufenthaltes bei der EMG hatte ich das große Privileg außer der ehemaligen IS-Sklavin „Shirin“, auch einen kurdischen Helfer der internationalen Gesellschaft für Menschenrechte, nennen wir ihn „Jalil“ kennengelernt.
„Jalil“ kümmert sich um die vielen Flüchtlingslager im Irak und hilft Frauen und Kinder die vom IS als Sklaven gehalten werden, frei zu werden.

Im Gespräch mit ihm erfuhr ich verschiedene Schicksale.

Einen davon möchte ich mit Euch heute teilen.

Der IS nahm eine Frau, „Seve“ , mit ihren beiden Kindern gefangen.

Der IS drückte Seve den Koran in die Hand und verlangte, dass sie fünfzehn Suren auswendig lernen muss.
Arabisch ist jedoch nicht die Sprache Seves.
Sie mühte sich ab und lernte Tag und Nacht, konnte jedoch diese Suren nicht fehlerfrei aussprechen.
Der IS hackte daraufhin Seves dreijährigen Sohn,erst eine Hand, nach einer Woche die andere Hand ab.
Ohne ärztliche Versorgung ließ der IS die Frau mit ihren Kindern wieder „allein“,  mit dem Auftrag, diese Suren zu lernen und Androhung von Schlimmeren, falls Seve es wieder nicht fehlerfrei schaffen würde.
Seve lernte und versuchte alles, doch ihre Aussprache blieb fehlerhaft.
Der IS riss daraufhin ihrem dreijährigen Sohn ein Auge aus.
Wieder ließ der IS die Mutter mit ihren Kindern allein, ohne jegliche ärztliche Versorgung.
20 Tage, musste die Mutter zuschauen, bis ihr Sohn tot war.

Solche Grausamkeiten sind alltäglich für die gefangenen Frauen und Kinder des IS.

Als Frau und Mutter und auch als Christin blutet mir das Herz und ich weine um diese Menschen.

Wie ja manche Leser bereits wissen, hatte ich die Gelegenheit, „Shirin“, eine ehemalige Sklavin des IS, kennen zu lernen.

Ich war Zeuge der Bemühungen und der  erfolgreichen Ausführung, der Befreiung von 31  IS- Gefangenen.

Es ist mir ein dringendes Herzensanliegen, diese Frauen und Kinder aus den Klauen des IS zu befreien.

Als selbst Missbrauchte, Vergewaltigte und „Gefolterte“ (19 Jahre massive häusliche Gewalt), kann ich zumindest ein bisschen nachempfinden, wie diese Frauen sich fühlen.

Doch im Vergleich zu dem, was diese Frauen erleben war alles, was ich durchlitt, nur ein „Mückenstich“.

Dieser „Mückenstich“ führte jedoch bei mir zu einer post traumatischen Belastungsstörung, die mich in die Erwerbsunfähigkeit katapultierte.

Über den Zeitraum von 10 Jahren stand mir jedoch meine damalige Gemeinde zur Seite.
Am Ende, blieb mir jedoch nur die Flucht in ein anderes Bundesland.

An dieser Stelle möchte ich noch folgendes sagen:

„Als ich fliehen musste, bat ich Christen um Hilfe. Ich bat sowohl meinen damaligen Gemeindeleiter wie auch Christen, die ich im Internet kennengelernt hatte um Hilfe. Mein Gemeindeleiter versprach Hilfe, es ging jedoch im Trubel seiner vielfältigen Aufgaben unter, was ich ihm keinesfalls zum Vorwurf mache. Die Anderen Christen halfen mir nicht. Doch Gott erbarmte sich und sandte mir zwei Menschen, die mir halfen.
Meine Herkunftsgemeinde unterstütze mich mit etwas Geld für die Fahrkarte. Ich weiß aus schmerzlicher Erfahrung, wie hilflos sich eine Frau fühlt, die Terror erlebt.

Bündnis für Toleranz gegen Extremismus und Gewalt

3 Kommentare zu „Die Leiden einer Mutter

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